Wohnzimmerkirche

Wohnzimmerkirche

Wohnzimmerkirche

# Gemeinde

Wohnzimmerkirche

„Lichterketten an und Tischchen rein – wir feiern Wohnzimmerkirche“ hieß es in der Ankündigung der Ev. Kirchengemeinde und hatte zu einem besonderen Gottesdienst in der Reihe der 18.00 Uhr Gottesdienste eingeladen. Immer am 4. Sonntag im Monat wird der Gottesdienst auf den Abend verlegt und neue Formate erprobt. Kinogottesdienst und Schlagergottesdienst hat es schon gegeben – und nun wurde ins Wohnzimmer eingeladen. Das Thema: “einfach machen“ passt wunderbar zum Jahresanfang.

Die Gemeinde und der Vorbereitungskreis rund um Prädikantin Ulrike Lagemann saß gemeinsam im Altarraum. Unter Stehlampen, um kleine Tischchen auf Hockern und Stühlen und einem Sofa saßen Menschen ganz unterschiedlichen Alters. Mit Lichterketten und Beistelltischchen verwandelte sich die Kleine Kirche in ein gut gefülltes Wohnzimmer. Getränke standen bereit und alle Beteiligten saßen mitten zwischen den Gästen. Musikalisch bereichert hat der Gottesdienst neben dem Instrumentalisten Simone Schnaars und Christoph Grüneklee auch Svenja Vennemann mit Sologesang von passenden modernen Liedern. Die vorgelesenen Texte aller Beteiligten regten zum Nachdenken an und nahmen unterschiedliche, auch ungewöhnliche Perspektiven ein. Da war vom „Anfangsgeist“ zu hören, der einen bewegt, oder vom schweren Anfang vor dem leeren Blatt Papier, bevor so ein Text auch entsteht. Was Gott vielleicht vor dem Beginn der Schöpfung gedacht hatte und was ihn motivierte anzufangen und „einfach zu machen“ konnte man ebenso hören, wie eine gelungen vorgetragene Aufzählung von Dingen, die man einfach mal machen sollte. „Einfach mal am Urlaubsort, die eigene Heimat Adresse finden und gucken, wer da wohnt,“ war nur eine der Ideen. Das Herzstück des Gottesdienstes war aber die Begegnung und das Gespräch. Um das richtig in Gang zu bringen, gab es schon zu Beginn spannende Kennenlernfragen, die jemanden gestellt werden musste, den man nicht kennt. In der Mitte des Gottesdienstes kamen dann die „Fragomat“ Fragen zum Thema – mit vielleicht unbekannten Menschen ging es um Fragen wie: „Was wolltest du schon immer mal machen?“ Oder „Hast du schonmal etwas „Trotzdem“ getan (wider besseres Wissens oder anderer Ratschläge)?“ Oder „Wo würdest du am liebsten Anpacken?“ Die Kirche war voller Gespräch, Nachdenken, Austauschen, guter Ideen und schöner Geschichten. Es wurde zugehört und ein bisschen das Herz geöffnet. Dazu gab es Brot und Trauben, Käse und Kräcker – eben wie in einem richtigen Wohnzimmer. Die Gebete und der Gesang integrierte sich in den ganzen Ablauf und der Segen zum „einfach machen“ sprach von Gottes Kraft für alles, was angepackt werden will. Dieser Gottesdienst in einer anderen Form berührte viele Besucher und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Die Wohnzimmerkirche bewies einmal mehr, dass Gemeinschaft und Spiritualität auf vielfältige Weise gelebt werden können.

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed