Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt

Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt

Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt

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Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt


Attraktiv, lebendig und lebensrelevant

Bei der diesjährigen Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt standen viele gravierende Themen auf der Agenda.

Nicht neu sind die sinkende Mitgliederzahlen und der damit verbundenen Rückgang der Finanzmittel. Dass es aber auch einen eklatanten Mangel an theologischem Nachwuchs in der Evangelischen Kirche gibt, war den Anwesenden so noch nicht bekannt. Kommen zurzeit auf eine Pfarrstelle rund 3000 Gemeindemitglieder, so liegt das Verhältnis im Jahr 2031 nach Berechnungen der Landeskirche von Westfalen bei eins zu 5000. Auf die Herausforderung, die pastorale Versorgung dann noch gewährleisten zu können, wurde auf Kirchenkreisebene mit der Einrichtung sogenannter Kooperationsräume reagiert. In ihnen sind etwa 10.000 Mitglieder aus benachbarten Gemeinden zusammengefasst, die von „Interprofessionellen Pastoralteams“ betreut werden. Diesen Teams gehören neben den Pfarrern auch Gemeindepädagogen und Diakone an. In der nächsten Kreissynode sollen die konkreten Kooperationsräume innerhalb des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken-Steinfurt gebildet werden. „Innerhalb der einzelnen Kirchengemeinden wird die Arbeit der Ehrenamtlichen, die die Kirche jetzt schon aufrecht erhalten, umso wichtiger“, so Pfarrer Marker.

Auf die finanzielle Situation der Burgsteinfurter Gemeinde ging dann Kirchmeister Walter Krebs genauer ein. Ausdrücklich lobte er die große Spendenbereitschaft der Steinfurter Bürger. Von den Kirchensteuern landen pro Gemeindemitglied, das sind derzeit 5200, 80 Euro in der Gemeindekasse. Neben den steigenden Personal- und Sachkosten schlagen die Kosten für die Gebäude immer heftiger zu Buche. Dabei sind es nicht nur hohe Reparaturkosten, wie aktuell bei der Glocke der Kleinen Kirche. Die Gemeinde ist verpflichtet, jährlich 80.000 Euro Substanzerhaltungsrücklage für die beiden denkmalwerten Kirchen aufzubringen. Tatsächlich kam dann auch die Frage „Können wir uns die Große Kirche noch leisten?“ von Seiten der Anwesenden. Das Presbyterium beschäftigt sich seit Langem mit diesem heiklen Thema und hat dazu folgenden Beschluss erarbeitet: Die Große Kirche soll als kirchlicher und kultureller Ort erhalten bleiben. Es soll ein Konzept entwickelt werden, das die Kirchengemeinde, zum Beispiel durch eine Stiftung, einen Trägerkreis oder andere Kooperationen finanziell entlastet. An dieser Stelle entstand eine lebhafte Diskussion, die sich um die Themen Ehrenamt, Gewinnung neuer Mitglieder durch neue Formate und den Umgang mit den Gebäuden drehte.

Daraus resultierend wurde ein „Zukunftswerkstatt“ anvisiert, mit dem Ziel „gemeinsam an der Konzeption einer attraktiven, lebendigen und lebensrelevanten Kirche zu arbeiten“.

Es folgte dann der Bericht des Leiters des Bauausschusses, Volker Miklasz, über die geplante Reparatur der defekten Glocke in der Kleinen Kirche. Da mehrere Genehmigungsverfahren durchlaufen werden müssen, wird es noch einige Zeit dauern, bis sie wieder läutet. Auf Nachfrage nannte er die Kosten von mindestens 25.000 Euro, die unter anderem durch gezielte Spendenaktionen wie das „Freiwillige Kirchgeld“ aufgebracht werden sollen.

Ulrike Lagemann, Mitarbeiterin der Ev. Jugend, stellte das „Schutzkonzept zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt und zum Umgang mit Verletzungen der Selbstbestimmung von anvertrauten Menschen im Raum der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt“ vor. Dabei gehe es vor allem um eine Sensibilisierung für das Thema, erläuterte Lagemann.

Ein Ausblick auf besondere Aktivitäten gaben Pfarrer i.R. Bernd Krefis für den Förderverein und Mitglieder des Kulturausschusses: Für die Sommermonate sind wieder zwei große Ausstellungen und ein Kindertheater-Projekt in der Großen Kirche geplant: Die Klanginstallation „Tragende Stimmen“ von Heide Bertram und Philippe Druez vom 23. Juni bis 23. Juli, ihr folgt die Gemäldeausstellung „Refugies“ des Künstlers und Galeristen Jörg Betrams. Mitte September verwandelt das Kindertheater Don Kidschote die Große Kirche für mehrere Tage in einen Theatersaal.

Im Anschluss an die Versammlung fand ein Gottesdienst statt, in dem die 21-jährige Svenja Vennemann als neue Presbyterin eingeführt wurde. „Ich möchte die Stimme der Jugendlichen im Presbyterium vertreten“, sagt die junge Frau, die sich seit Jahren vielfältig in der Gemeindearbeit engagiert.

CM/hb

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